Montag, 31. August 2009

Long Run am Cospudener See in Leipzig

Letzte Woche Mitarbeiter-Fete, dieses Wochenende Polterabend – immer wieder die nicht gesunden Dinge gefuttert und getrunken: So kann es auch nichts mit dem Marathon werden. :-)
Eine weitere Woche mit 5 Trainingseinheiten und ich muss sagen: Auf Dauer hätte ich darauf keine Lust. Laufe gerne und viel – aber nicht an 5 Tagen in der Woche. Es geht ganz schön viel Zeit dafür weg. So langsam ist man an einem Punkt angekommen, wo die Grenzen der Belastungen erreicht sind. Montag hieß es 2 x 5000 m, etwas schneller als das Marathontempo. Klappte auch ganz prima und gleichmäßig – beide Intervalle im Schnitt von ganz genau 4:24 Min. Dientags dann ganz ruhige 11 km in 5:51er-Schnitt. Das Langsam-Laufen fällt mir schwerer als manche schnelle Einheit. Am Donnerstagnachmittag dann die Hammereinheit, die ursprünglich hieß: 22 km davon 18in 4:30 Min./km. 26 Grad und mein Nacken schmerzte leicht.

Die Temperaturen waren mir einfach für diese Distanz in dem Tempo zu heftig. So wurden es letztlich nur 20 km davon 15 km in 4:37 Min./km. Da dies ja auch mein Marathontempo wird, ist es somit trotzdem o.k.! Da wir ab Freitagmittag nach Leipzig fahren wollten, beabsichtigte ich somit Freitag früh morgens um 5 Uhr meine ruhige Einheit zu starten. Noch wenige Stunden zuvor die flotte Einheit und dann sofort kurz danach ein weiterer Lauf ? War nicht drin, ich war völlig k.o., mein Nacken schmerzte erneut, es war dunkel und regnete leicht. Ich verschob die Einheit spontan auf Sonntag und ließ den Morgen lieber ruhig angehen. Es war die richtige Entscheidung, denn hätte ich diesen Lauf gestartet, wäre mein langer Lauf am Samstag sicherlich völlig in die Hose gegangen. So ging es Freitag-Mittag in Richtung Leipzig. Wir hatten mit 7 Personen eine Ferienwohnung im Vorort Markleeberg am Cospudener See gemietet. Auf der Hinfahrt eine tolle Stimmung unter einander: Wir freuen uns auf Leipzig und den Polterabend! Viele Staus und Baustellen sorgten dafür dass wir erst gegen 20 Uhr in dem gottverlassenen Ort Markleeberg ankamen. So nah bis Leipzig, aber hier war der Hund wirklich begraben. Man kann sich nicht vorstellen, dass hier so viel Tourismus aufgrund des Sees sein soll. Aber es sind ja auch fast ausschließlich Ferienwohnungen in der Nähe – die Leute werden sich hier irgendwo mit Lebensmitteln aus dem Einkaufszentrum eindecken, welches wir zuvor irgendwo gesehen hatten. Pizzeria ? Restaurant im Ort ? Fehlanzeige ! Schnell noch eine Fritten-Ranch gefunden, die einzige Tankstelle in der Nähe war auch schon geschlossen und ab in die Falle. Samstagmorgen wollen wir früh raus um direkt am See unseren langen Lauf zu starten. Da wir Mittags noch nach Leipzig wollten und abends der Polterabend auf unserem Programm stand, ging es für uns bereits um 6:45 Uhr los.
Angenehme Temperaturen, aber sehr windig am wunderschönen Cospudener See. Der See ist 4,4 km² groß, 55 m tief, wurde im Jahr 2000 angelegt und der Rundweg ist 11 km lang. Hier war früher der Braunkohletagebau und im Jahre 2000 wurde dieser neue Landschaftspark im Rahmen der Expo 2000 eröffnet. Die Wege von Leipzig und Markkleeberg zum See führen fast immer durchs Grüne und den Auenwald. Die Strände aus feinstem Sand locken zigtausende Badegäste jedes Jahr an, der Rundweg ist vollständig asphaltiert und lockt viele Läufer, Radfahrer und Inlineskater an. Die vielen Spazierwege durch die angrenzenden Orte und das originelle Angebot am Pier 1 am Ostufer mit Restaurant, Bars, Cafes, Ferienwohnungen und hunderten von Segelbooten sind einfach klasse. Ganz ausgefallen die Sauna – diese ist direkt im See. Und wir waren zunächst erstaunt warum so viele im See nackt rumpaddelten :-). Direkt am Zöbigker Hafen ist auch der Skulpturenpark mit einigen interessanten Holzschnitzereien (das Foto zeigt eine Walkerin die von einem genervten Läufer auf dem Kopf aufgehangen wurde :-)).

Gestartet sind wir direkt am Nordufer, wie gewohnt Angelika in entgegen gesetzter Richtung. Schon direkt am Anfang war ich überrascht wie abgehärtet manche hier sind und am frühen Morgen nackt in den See sprangen :-). Die ersten Kilometer sehr langsam, zog ich die Geschwindigkeit ab dem Zöbigker Hafen deutlich an. Auch wenn es hier einen starken Gegenwind gab, so war es doch traumhaft hier zu laufen. Es ging vorbei an dem Aussichtsturm Bistumshöhe, dessen Form an Schlote und Kühltürme der Industrielandschaft erinnert.(siehe Foto)
Hinter diesen Turm befindet sich in unmittelbarer Nähe der Vergnügungspark Belantis. Danach gings weiter durch einen Waldstück. Alles wunderschön asphaltiert. Trotz der frühen Morgenstunden kommen mir schon viele Läufer, Innliner und Radfahrer entgegen. Die Leipziger Umgebung ist überwiegend flach und so kann man auch vom Cospudener See aus das gewaltige Völkerschlachtdenkmal in der Ferne sehen. 1913 eingeweiht mit einer Höhe von 91 m. 15 Jahre war die Baudauer und erinnert an die Schlacht von 1813 wo Napoleon von den Verbündeten in die Flucht geschlagen wurde. Nach zirka 11 Kilometern ist die erste Runde hinter mir. Ich habe eine gute Durchschnittsgeschwindigkeit erreicht und laufe gleichmäßig. In der 2. Runde nimmt der Wind gewaltig zu und die Sonne kommt heraus. Nachdem ich gestern noch so platt war, ist es doch erstaunlich wie schnell man sich erholt. Ich gehe in die 3. Runde und so langsam geht mein Getränkegürtel zuneige. Ich habe natürlich auch keinen Euro mitgenommen um mir noch etwas zu kaufen. Wozu auch ? Von unserem ursprünglichen Startpunkt aus, ist weit und breit nichts wo man sich hätte etwas kaufen können. Ich denke an so andere Läufer, die schon mal aus der Pfütze getrunken habe – aber das sind nur Gedanken. Die letzten Tropfen meiner letzten Pulle genieße ich in vollen Zügen, Angelika kommt ein paar Minuten später und hat noch was dabei. Klasse, wie andere sich die letzte Zigarette teilen – teilen wir uns die letzte Getränkepulle. Der Lauf war trotz stürmischen Wind klasse.

Ich laufe 35 Kilometer in einem Schnitt von 5:11 Min./km. Zwar habe ich bisher auch weiterhin keinen richtigen Lauf mit einer gescheiten Endbeschleunigung, aber zumindest ist der Gesamtlauf nicht schlecht. Zurück zur Ferienwohnung, duschen und die anderen „Nichtläufer“ kommen auch schon vom Frühstücken. Ab nach Leipzig und weiter „Input“ machen. Eine wirklich tolle Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, hier kann man auch mehrere Tage bleiben. Imposant der Bahnhof in Leipzig mit seiner Einkaufspassage. Auch ein kurzer Abstecher zum weltberühmten Auerbachs-Keller (bekannt aus Goethes Faust), Geschwister-Scholl-Haus und zum Goethe-Haus. Marathon-Foto-Tour und wer uns kennt, der weiß wie wir alles "abgrasen" :-). Nach rund 3 Stunden Tour durch die Innenstadt geht es wieder zurück nach Markleeberg. „Frisch machen“ für den Polterabend, Geschenk verpacken und los geht unsere lustige Truppe zum Bootshaus von Pier 1 um dort den Polterabend zu feiern. Nach dem langen Lauf darf man sich auch mal das eine oder andere Alster oder Sekt gönnen. Naja – nach ein paar Gläsern merke ich, wie selten ich in letzter Zeit Alkohol getrunken habe. „Ar…voll – toll“ ! Ich steige auf Cola um und wir feiern bis halb eins. Jetzt sind wir wirklich platt und sehnen uns nach unserem Bett.

Morgens nach dem Frühstück ging es dann in Richtung Heimat. Gott sei Dank ist nun weniger Verkehr und wir kommen durch. Nach dem wir in Gladbeck wieder angekommen sind, unsere Sachen ausgepackt habe – ziehe ich mich um und starte mit Angelika als Fahrradbegleitung meine ursprüngliche Freitagrunde. Grausig – ich kriege kaum die Beine hoch. Jemand hat mir die restlichen vollen Bierflaschen vom Vortag an meinen Beinen gebunden. Es soll ein ruhiger Lauf werden, aber er fällt mir schwer – obwohl mein Puls mit 123 Schnitt eigentlich sehr niedrig ist. In dieser Woche komme ich auf 98,3 km und erreiche die Monatsmarke von 385 Kilometer. Rekord ! Noch nie bin ich so viele Kilometer in einem Monat gelaufen. Die Tempoeinheit von Montag verschiebe ich nunmehr auf Mittwoch und ziehe noch eine ruhige Einheit vor. So werde ich aller Voraussicht heute die 400 Kilometer-Marke knacken. Cool ! Hätte nie gedacht, dass ich diese je knacken werde. Muss ich auch nicht immer haben, genauso wenig wie die 5 Trainingseinheiten – lieber krauche ich auch weiterhin im 3:15 bis 3:20er-Marathonbereich rum :-)……

Hier noch vier Fotos aus Leipzig - auch mit dem Goethe-Haus und dem Bahnhof, sowie von unserer lustigen Truppe (leider fehlt Thomas auf dem Bild - einer musste ja das Bild schiessen :-) ):


Noch eine Info für Läufer und Läuferinnen, die im Wittringer Wald in Gladbeck laufen und in den letzten Wochen, die Baustelle der Emschergenossenschaft in Höhe des Stadions bis zum Brillenteich gesehen haben!!!
Die ökologische Verbesserung des Wittringer Mühlenbaches wird auf einer Länge von einem Kilometer umgesetzt. Dabei werden die Betonsohlschalen aus dem Fluss entfernt und eine provisorische Einleitung zurückgebaut. Zwischen dem Brillenteich und dem Bach wird eine offene Verbindung inklusive einer Holzbrücke gebaut sowie flache Ufer angelegt und diese mit heimischen Pflanzen gestaltet. Weiterhin wird eine Verbindung der Ringallee über eine Furt durchs Bachbett an die Schützenstraße hergestellt, die als Fußweg freigegeben wird.

Die Baumallee, beginnend von der Bohmertstraße bis zur Furt, wird ebenfalls durch Baumpflanzungen auf der Seite zum Bach aufgewertet. So können sich auch wieder heimische Tierarten ansiedeln - ein neuer Erlebnis- und Erholungsraum entsteht. Die Zäune sind mittlerweile zum großen Teil entfernt worden, ich bin gespannt wie es weiter geht.

Sonntag, 23. August 2009

Vom Balla-Balla-Hitze-Lauf bis Bertlich

















Fünf Lauf-Trainingseinheiten plus einmal Krafttraining liegen in dieser Woche hinter mir.
Am Montag lief ich eine „Laufpyramide“, d.h. die Distanz pro Intervall um 1 km zu erhöhen, nach 3 Kilometern wieder jeweils um 1 km zu kürzen:

Im einzelnen: 1 km in Tempo 4:06 Min., 3 Min. traben, 2 km in Tempo 4:09 Min., 4:09 Min., 3 Min. traben, 3 km in Tempo 4:05 Min, 4:12 Min, 4:19 Min., 3 Min. traben, 2 km in Tempo 4:17 Min., 4:08 Min., 3 km traben, 1 km in Tempo 4:24 Min.

Ganz schön schwierig ! Die ersten Kilometer klappten noch ganz gut, aber zum Schluss war ich einfach platt. Der letzte Kilometer kommend vom Brillenteich die Finnenbahn hoch war letztlich für mich total schwer.

Dienstag lief ich dann die Ostermannrunde mit 18 km im Schnitt von 5:17 Min. /km als ruhigen Dauerlauf.

Donnerstag dann die nächste schwierige Einheit: 36 Grad. Eigentlich absolut „balla-balla“, denn ich hatte 18 km, davon 14 km in ca. 4:30 Min./km auf dem Programm. Denen ich dass erzählte, die hielten mich sicher zurecht für bekloppt. Von zu Hause losgelaufen war ich schon als ich in Wittringen ankam durchnässt. Um nicht wieder eine trockene Kehle zu haben, lief ich mit Gürtel und ein paar Pullen mit gesalzenen Wasser. Innerlich dachte ich immer: Du musst diese Einheit nicht so durchziehen, selbst weniger Kilometer in einem Schnitt um die 5 Min. wären bei den Temperaturen noch klasse. Aber so wie ich nun mal bin, packt mich immer wieder der Ehrgeiz oder die Beklopptheit und ich ziehe es durch. Schön gleichmäßig die ersten Kilometer im Schnitt von 4:30 Min.! Alle anderen Läufer in Wittringen konnten sich nicht verlaufen, so brauchten nur meiner Schwitzwasserspur folgen.

Cool ein paar Tropfen von oben! Jetzt fängt es an zu regnen und es kühlt sich sicher ab. Fehlanzeige, falsch gedacht: Das waren wirklich eher die „heißen Tropfen auf dem kalten Stein“. Nach 8 flotten Kilometern war der Motor auf Höchstleistung angelangt und völlig überhitzt – spontan entschloss ich mich zumindest auf 12 Tempo-Kilometern zu kommen. Das sollte reichen bei den Verhältnissen. War auch die richtige Entscheidung, nicht nur das ich auf dem letzten Kilometer an Zeit verlor – ich war auch total platt. Wasser über den Kopf, Pullen getrunken, ein bisschen entspannt und die restlichen Kilometer gemütlich ausgetrabt. Hätte nicht gedacht, dass ich mal bei solchen Temperaturen so schnell laufen könnte, obwohl man ja wirklich sagen muss: Balla-balla ! Der Balla-Balla-Hitze-Lauf.



Freitag-Mittag ging es dann zunächst zum Krafttraining, danach gemütliche 7 Kilometer im Schnitt 5:35 Min. und abends dann zu unserem Mitarbeiterfest der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes. 1.300 Personen sorgten für eine Wahnsinnsstimmung. Eigentlich wollten wir nur ein paar Stündchen bleiben. Aber das tolle Programm, das nette Plauschen mit den Kollegen und das tolle Essen drehte die Uhr so schnell herum, das es immer länger wurde. Eine coole Atmosphäre: Mein Arbeitgeber hatte eigens für diese Veranstaltung das komplette Industriemuseum Oberhausen angemietet. Zwei Tage allein dauerten die Aufbauarbeiten und man muss sagen: Klasse was sie da auf die Beine gestellt haben ! Neben einem Entertainer aus dem Variete GOP, gab es Comedy mit Fritz Eckenga und Live-Musik.
The Goodfellas heizten die Stimmung an: Ich habe schon viele Live-Gruppen erlebt, aber die toppten wirklich alles! Wahnsinn – wir waren ständig auf der Tanzfläche und auch alle anderen waren so begeistert und füllten diese, das sie von den Organisatoren kurzerhand noch vergrößert wurde. Eine Zugabe nach der anderen und schon waren wir erst um 1:40 Uhr im Bett. Eigentlich hatten wir vor, früh morgens zu laufen. Uns taten schon die Beine vom tanzen weh und dann ein Long Run ? Zwischendurch immer mal auf den Wecker geschaut und jedes Mal ein weiteres Mal herumgedreht.

Statt des ganz frühen Laufs, rafften wir uns im Gegensatz zum Baldeneysee-Lauf viel später auf und starteten erst gegen 10 Uhr in Bertlich. Geplant waren zunächst 30 Kilometer mit einer Endbeschleunigung auf den letzten Kilometern. Da die Beine sich wirklich schlapp anfühlten, änderte ich spontan auf 35 Kilometer OHNE Endbeschleunigung. Das schnelle Tempo hätte ich heute sicher nicht hinbekommen. Um die Uhrzeit zu starten war schon zu spät für den heutigen Tag, denn die Temperaturen gingen von Stunde zu Stunde höher und man lief im strahlenden Sonnenschein. Überrascht war ich von der Strecke ! An alle Bertlich-Starter: Von Kilometer 4 (Strassenübergang hinter der Eisenbahnbrücke) bis Km 7 hinter Hof Feulner wurde die Strecke ausgebessert. Nicht vollständig, aber zumindest so das es angenehmer zu laufen ist. Leider nur dieser Streckenabschnitt, vom Forellenhof bis weit hinter dem Brunnenhof ist der Belag weiterhin grausig. Lief ich die erste Runde noch im Schnitt von 5:28 Min./je km, so erhöhte ich in der Zweiten das Tempo zumindest ein wenig. Gesamt lief ich somit ein Schnitt von 5:22 Min./km – schon wesentlich besser als letzte Woche.

Mit weniger Essen war leider in dieser Woche nichts: Nach dem tollen Essen auf dem Mitarbeiterfest, legten wir anderen Tag noch einiges bei uns auf dem Grill. Man muss ja schließlich die letzten sonnigen Tage noch ausnutzen.

Zu den Bildern: Oberste Bild "The Goodfellas" - coole Stimmungsband mit toller Mucke für jede Generation. Endlich mal eine Gruppe, die Stimmung machen kann ohne deutsche Tanzmusik, Bild 2, 3 ebenfalls vom Mitarbeiterfest, Bild 4 - Bertlich bei km 5 Bild 5 – neue Pausenstelle für abgespannte Läufer in Bertlich :-)

Insgesamt kam ich in dieser Woche auf 95 Kilometer.

Die Euphorie für Essen ist groß – gefährlich groß! Wenn ich mein Trainingstagebuch vergleiche – so bin ich fast auf den Stand von Bertlich. Lediglich die langen Läufe sind noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Also jetzt ein wenig runterrudern - das Ziel bleibt eine 3:15 Std.! Das wäre schon eine geniale Zeit.

Dienstag, 18. August 2009

Fabel-Rekorde

In den letzten Tagen drehte sich alles um die Leichtathletik-Weltmeisterschaften. Waren es schon bei den Schwimmweltmeisterschaften die Weltrekorde die nur so purzelten, so sind es bei der WM in Berlin die Jamaikaner, die die Kurzdistanzen beherrschen. Bolt schaffte ein Fabel-Rekord ! Für mich........lieber kein Kommentar zu Bolt !!

Irgendwo sind Zeitgrenzen, andere Spitzenathleten trainieren ebenfalls wie verrückt und laufen hinterher. Wenn es nur hinterherlaufen wäre – die Relation ist einfach zu groß. Und da kann mir auch keiner erzählen, ja die Talente werden dort schon von Kind auf ausgesiebt. Ja ne is klar.......! Bolt erreichte bei seinem 100 m-Lauf sage und schreibe eine Höchstgeschwindigkeit von 44,72 km/h, im Schnitt gesamt sogar eine 37,58 km/h. Für mich sind solche Leistungen nicht möglich.
Wie es heißt, verliert der Laufmuskel nach den ersten 30 Metern die unverhältnissmässige Kraft, weil er auf anerobe Versorgung umstellt.
Aber es gibt ja jetzt das Medikament S107, ein Medikament gegen Herzryhmusstörungen und wird von der WADA nicht einmal als Dopingmittel anerkannt.
Viele Experten sind jedoch der Meinung, dass das Mittel schon seit einige Zeit gegen Muskelermüdung im Sport eingesetzt wird.

Hier zwei interessante Seiten dazu:

Klick hier

oder hier

Naja rechtzeitig zur Weltmeisterschaft wurden auch alle unter Dopingverdacht stehende Jamaikaner freigesprochen, wobei auch hier ein fader Beigeschmack ist, denn selbst die eigene jamaikanische Antidoping-Kommission hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.
Es geht alles so weiter wie zuvor und Bolt "joggt" in seinen Zwischenläufen locker ins Finale und wird auch nach dem 200 m Finale als Held gefeiert. Ja es liegt bei Bolt sicher an seinen Wunder-Kartoffeln !! Trewawny heisst die Wunderknolle und soll angeblich Kraft für Lende und Fuss geben! Ich stelle mir vor wie Bolt am deutschen Zoll steht im Handgepäck 5 kg Kartoffeln....... :-)
Also los, alle Marathon-Veranstalter - schafft die Pasta-Parties ab, verteilt die Trewawny-Kartoffel. Für wie doof werden die Leute eigentlich gehalten ?

Ich finde es genauso verwunderlich das immer nur von den Wunderläufern aus Äthopien, Kenia, Marokko u.a. afrikanischen Ländern gesprochen wird. Dabei wird hier mit Kopf geschüttelt, dass kaum ein Europäer mit ihnen mithalten kann. Trainieren die nicht richtig ? Ernähren die sich nicht richtig ?Unverständlich - mensch was sind die anderen doch alles für Luschen. :-) :-)

Die Marathons in aller Welt werden dominiert von Afrikanern. Nur bedenkt keiner: In Afrika gibt es KEINE Blutkontrollen bezüglich Dopings. In ganz Afrika gibt es kein akkreditiertes Labor welches Tests durchführt. Somit gibt es in Afrika keine unangemeldeten Doping-Kontrollen. Blutkontrollen in einen europäischen Labor auswerten ? Ist nicht drin - innerhalb von 36 Stunden müssen diese nach einheitlichen Standards untersucht werden. Cool, die können machen was sie wollen, es wird so akzeptiert. Es sind so viele Lücken in dem Doiping-Kontrollsystem, das ist unvorstellbar. Deswegen sind manche Ergebnisse und Rekorde mit Vorsicht zu genießen. Man weiß nicht 100 prozentig wieviele von den deutschen Marathonläufern dopen, trotzdem bin ich der Meinung das die Leistungen der deutschen Läufer /-innen, die ständig kontrolliert werden, nebenbei teilweise noch einen Beruf ausüben - nicht richtig gewürdigt werden. Melanie Kraus, Sabrina Mockenhaupt oder Andre Pollmächer (schade das er nach der WM seine Karriere beendet) bringen großartige Leistungen, werden aber nicht so beachtet wie die afrikanischen Stars. Aber ihr seid es selber Schuld, ihr kloppt Euch vor dem Marathon die Nudeln rein, sprecht vom Carboloading - obwohl die Süßkartoffel von Bolt schon die Wunder bewirken würde :-)
Es wird immer rafinierte Tricks geben um zu dopen - daran wird sich auch in der Zukunft nichts ändern. Die Doping-Kommissionen kämpfen gegen Windmühlen und irgendwann wird sich sicher die Frage gestellt: Wir kommen nicht dagegen an! Soll man Doping legalisieren ?

Samstag, 15. August 2009

Durchwachsende Trainingswoche
















Die nächste Vorbereitungswoche für meine Herbst-Marathons ist vorbei. Eine meiner Meinung nach "durchwachsende Woche". In der Vorwoche Freitag laufen, Samstag Wettkampf, Sonntag 28 km und Montag nochmal 16 hießt 4 Tage hintereinander ein Laufprogramm. Auch wenn der Montags-Lauf im ruhigen Tempo von 5:34 Min./km war, so merkte ich den "Langen" und den Wettkampf doch in den Knochen. Dienstag dann Krafttraining, Mittwochs 2 x 3000 m gesamt 18 km , Donnerstag 17 km in 5:15 Min./km, Freitag Krafttraining, Samstag 35 km. Ein dickes fettes Programm, was ich bei meinem ersten 35er kräftig merkte.

So k.o. wie ich schon zu Wochenbeginn war, hatte ich mir Mittwoch bei meinen 2 x 3000 m-Intervallen nicht viel ausgerechnet. Geplant war eigentlich ein Schnitt von 4:30 Min./km, letztlich war ich doch etwas zu schnell. Die ersten 3000 m im Schnitt von 4:18 Min./km, die zweiten im Schnitt 4:23 Min./km. Viel zu schnell - und somit muss man sagen: Trainingsziel verfehlt ! Auch wenn die 17 km am Donnerstag angenehm zu laufen waren, so bin ich der Meinung ich habe in den letzten Einheiten viel Kraft verloren für meinen Long Run am Samstag.

Schon früh morgens ging es in Richtung Essen zum Baldeneysee. Hier werde ich in der ersten Oktober-Woche meinen Marathon laufen. Da Temperaturen von 28 km angsagt waren, düsten wir bereits um 7 Uhr los. Gefüllter Getränkegürtel und Salztabletten im Gepäck wollte ich diesmal fast die identische Marathonrunde drehen. Das heißt: Anstieg in Richtung Werden, durch Werden sowie die Hauptschleife der ersten Runde an der Bundesstraße. In Werden angekommen, die erste Überraschung: Baustelle direkt nach der Brücke, nur 1 km weiter Umleitung zum See wegen der nächsten Baustelle. Ich bin gespannt ob sie gerade die letzte Baustelle bis Oktober noch wegbekommen, denn dies würde zu einem unbequemen eckigen Umweg führen. Von Anfang an kam ich kaum auf mein Tempo und das obwohl die Temperaturen mit rund 19 Grad noch recht angenehm waren. Nicht nur das wir der Hitze aus dem Weg gehen wollten, auch die vielen Radfahrer und Inliner sollten nach Möglichkeit gemieden werden. In der 1. Runde gings noch - in der 2. Runde war der Baldeneysee prompenvoll. Am Haus Scheppen, dem Motorradtreffpunkt am See, frühstückten die ersten und voller Neid lief ich an Brötchen, Rühreier und Kaffee vorbei. Sch.... laufen dachte ich in dem Moment :-) Das Tempo hatte sich bei einem Schnitt von 5:25 Min./km bis zur Kampmann-Brücke eingependelt. Kurz danach kam mir auch Angelika entgegen, die die andere Richtung beim Start wählte. Auf ging es zur Bundestraßen-Schleife. Wer die Marathonstrecke nicht kennt: Da 2 See-Runden nicht genau 42,195 km ergeben, läuft man in der ersten Streckerunde einen Ausgleich über eine, dann gesperrte, Bundesstraße. Ein kleiner leichter Anstieg, für gut geübte Läufer ist dies aber nicht erwähnswert. Für mich ist es eher ein Streckenabschnitt den ich nicht so mag. Aber genau deshalb lief ich ihn im Training. Beim Marathon läuft man hier bis zu einem Wendepunkt - was für manchen Läufer nicht so angenehm ist, wenn einen die Schnelleren entgegen kommen. Aber zum einen ist das Kopfsache, zum anderen Ansichtssache. Man muss gleichzeitg anmerken, dass es genauso entspannend ist die Bundesstraße leicht abfallend nachher zurück zu laufen.

Entlang durch Heisingen, wo die Leute überwiegend wohnen, die eine bißchen besser gefüllte Brieftasche haben, ging es wieder direkt am See entlang. An der Tribüne vorbei (siehe Foto), wo im Oktober der Zieleinlauf sein wird - war die erste Runde absolviert. Rund 20 km hatte ich hinter mir und ich kam mir heute vor, als ob ich schon am Ende meines Trainingslaufs war. Trotzdem plante ich heute spontan den ersten 35er zu "erledigen". In der 2. Runde lief ich nicht mehr durch Werden, sondern kürzte über die Treppen am Staudamm ab. Von nun an war es nur noch schwer, zwar nicht so das ich bis an meinen Grenzen ging - denn dann hätte ich von vornherein die Distanz gekürzt, aber auf jeden Fall so - das es mir nicht so einfach fiel ich vor 2 Wochen am Kanal in Dorsten. Es war mittlerweile sehr heiß, der Getränkegürtel leer und das Auto mit Sprudelwasser noch so fern. Egal - letztlich lief ich die 35 km im Schnitt von 5:27 Min./km, was eigentlich dem Trainingsplan nach völlig in Ordnung wäre - zufrieden war ich jedoch nicht ganz. Gesamt lief ich diese Woche 86 km !

Nun was ganz anderes: Auch murexin hat mir einen Online-Award für meine Homepage-Seiten übermittelt. Danke Dir, Danke auch Angelika meinen Schatz - das motiviert weitere Berichte zu schreiben, auch wenn sie manchmal nur Gedanken sind, die einen durch den Kopf kreis und nicht ganz ernst zu nehmen sind.
Ich werde diesen Award nun an jemanden weitergeben, der sich auf extrem viel Mühe mit seinem Blog macht und diesen ebenfalls verdient hat: Martin (Pfälzerwaldläufer). Immer wieder tolle Berichte, nicht nur ums Laufen - aber hauptsächlich ums Laufen :-) . Martin, weiter so - ich lese Deine Berichte unheimlich gerne und finde Deine Fotos einfach genial.

Freitag, 14. August 2009

Die Läuferpartei

Überall im Moment die Wahlkampf-Plakate: Europawahl war, Kommunalwahl steht an, Bundestagswahl kommt. Keine Ecke wo uns nicht irgendein Politiker anlächelt: Alles ist prima, alles wird prima – nur wir sind gut, nur wir machen das Richtige. Doch ein Plakat fällt mir jeden Morgen bei meiner Fahrt nach Essen besonders ins Auge: Ein Essener Bürgerbündnis stellt einen Kandidaten für die Kommunalwahl auf, der sieht aus wie ein Abziehbild von Horst Schlämmer. Gleiche Brille, gleicher Schnäuzer, ja sogar fast die gleichen Zähne. Wenn man genauer hinschaut sieht es aus, als ob er auch den gleichen Trenchcoat an hat. Fahrt mal durch Essen, das Plakat fällt jedem sofort ins Auge. Weisse Bescheid.....

Es nervt schon gewaltig, man darf gar nicht dran denken was für Gelder in Zeiten der Finanzkrise für Wahlwerbung rausgeschmissen werden. Dafür ist Geld da !! Liebe Parteien - gebt doch alle gemeinsam einmal nicht einen Cent für eine Wahlwerbung aus, sondern schmeißt diese Gelder, die ihr dafür bekommt, in einem Topf für unser Haushaltsloch.

Ich finde es schon erstaunlich, wie weit weg die Politiker von der Realität sind. Nach jeder Wahl wird gerätselt warum die Wahlbeteiligung immer niedriger ist. Ja warum wohl ? Weil die Ehrlichkeit bei allem fehlt: Schmiergelder, Dienstreisen-Affären, Wahllügen u.s.w.! Finanzkrise aber dicke Millionen-Abfindungen für die Bosse, die die Firmen in den Sand gesetzt haben und etliche Leute in die Arbeitslosigkeit geführt haben. Mogelpackungen wie die Abwrack-Prämie. Ganz wichtig natürlich die Milliarden-Ausgaben, für die vielen Auslandseinsätze unserer Bundeswehr. Dafür ist immer Geld da. Da wird auch nicht mal drüber nachgedacht, dass manche Auslandseinsätze nichts bringen, weil manche Länder sich gar nicht helfen lassen wollen, sondern es eher sehen, dass wir uns in deren Belange einmischen. Aber es war ja schon genug Geld da für den groß angelegten Umzugs des Bundestages von Bonn nach Berlin. Milliarden werden verpulvert, der mündige Bürger hält dafür den Kopf hin und muss über jeden Prozentpunkt bei den Tarifverhandlungen betteln. Hauptsache unsere Abgeordneten sind fleißig dabei ihre Diäten ständig zu erhöhen. Da wird nicht lange verhandelt, es sei denn so was kommt mal an die Öffentlichkeit – denn dann wird auch so getan, als ob diese auf so vieles verzichten.
Geht es um Wahlversprechen sind Steuersenkungen und ähnliches auf einmal möglich, sobald die Tarifverhandlungen anbrechen sind die Kassen wieder leer.

Und jetzt ganz plötzlich wo der Wahlkampf beginnt, da soll auf einmal die Finanzkrise zu Ende sein ? Ganz plötzlich auf einmal…… Aber im Moment stehen ja auch keine Tarifverhandlungen an sondern NUR Wahlen.

Das Argument, nicht wählen zu gehen fördert die Rechten zieht auch nicht mehr. Liebe Großparteien kommt mit anderen Argumenten, denn eher zieht es die Unehrlichkeit der Großparteien zu den „Braunen“!!!! Denn dann ist es eher Eure Schuld, dass diese Spinner größer werden.
Ganz schlimm wird sicherlich der Wahlzettel aussehen: Parteien von denen noch kein Mensch etwas gehört hat. Parteien, die so oder so nie eine Chance haben in den Stadtrat zu kommen: Tierschutzpartei, Umweltpartei. Sicherlich haben diese auch wichtige und interessante Inhalte und Themen – doch wer wählt sie denn ? Warum gibt’s eigentlich keine Biertrinker-Partei ? Oder noch besser – eine Läufer-Partei. Wähler gibt’s sicherlich genug und Forderungen haben wir Läufer ebenfalls *grins*grins*. Unser Wahlprogramm könnte wie folgt aussehen:

• Haltet die Wälder frei von Walkern die nicht walken
• Bußgeld für Walker in Reihen ab 4 Personen
• Mindestens eine beleuchtete Trainingsstrecke für alle Laufvereine im Ort, denn nur wer im Winter auch läuft ist eine richtiger Läufer
• Pflicht: Schule für Hundehalter, denn meistens liegt es an`s Herrchen oder Frauchen
• Jeder Läufer macht was für seine Gesundheit – also soll er auch mit mindestens 6 Massagen und kostenloser Krankengymnastik im Kalenderjahr belohnt werden
• Apropos „wir tun was für die Gesundheit“, daher 1 % weniger Krankenkassenbeitrag für alle Läufer- /innen.

Habt Ihr weitere Vorschläge ? :-) GEZ-Gebühr fürs Fahrradradio ??? :-)

Ich hätte noch einen ganz guten und der ist nicht spaßig gemeint:
Mehr Benefiz-Läufe für den guten Zweck, oder sagen wir mal Abzweigung von nur einen Euro dafür. Ob Hilfe für notleidende Familien, Tafel für Obdachlose, Hilfe für schwerkranke Kinder u.a.! Gründe gibt’s genügend. Ich würde gerne einen Euro mehr an Startgeld zahlen, wenn man wüsste der Betrag geht für einen guten Zweck weg.
So jetzt habe ich hier meinen Wahlfrust herunter geschrieben. Morgen schreibe ich eher mal wieder was über`s Laufen *grins*grins*grins*

Montag, 10. August 2009

Die 3. Vorbereitungswoche ist vorbei


Die 3. Trainingswoche zum geplanten Essen-Marathon ist schon vorbei. Auf dem Schaubild der Kilometerumfang innerhalb der 12 Wochen Vorbereitung. Erstmalig lief ich einen Wettkampf innerhalb Trainingsplan ohne großartig den Umfang zu ändern. Dies hieß, am Vor-Samstag noch einen sehr schnellen langen Lauf von 30 Kilometern im Schnitt 5:13 Min./je km und Montags 3 x 2000 m-Intervalle im Schnitt von 4:25 Min. Mittwochs hieß es 14 km in 5:30 Min., Freitags ein kurzer Lockerungslauf und Samstag letztlich der 10 km-Wettkampf in Hiddingsel. Bericht dazu siehe hier unter Wettkämpfe Roland: http://www.just-for-fun-laufen.com
Da auch mein langer Lauf nicht ausfallen sollte, lief ich diesen direkt am Sonntagmorgen. Zunächst war ich skeptisch, ob ich nach dem Wettkampf, der am frühen Abend statt fand, direkt am Morgen danach die vielen Kilometer bestreiten kann – letztlich aber fühlten sich meine Beine prima an und ich hatte keine Probleme. Ich lief somit die 27 Kilometer im ruhigeren Tempo von 5:26 Min./km.! Ich komme damit in dieser Woche, trotz des Wettkampfes, auf 73,8 Kilometer. Die kommende Woche wird ein wenig intensiver trainiert, wobei es am Samstag mal wieder für einen langen Lauf zum Essener Baldeneysee geht. Auch wenn am Sonntag der heimische Sparkassenlauf bei uns in Wittringen ist, werde ich dort nicht starten. Die Marathon-Vorbereitung ist mir viel wichtiger als meinen Trainingsplan dafür extra umzustellen. Außerdem finde ich, dass mit 3 Wettkämpfen mein Marathonplan genügend ausgelastet ist. In den nächsten Wochen heißt es Kilometer fressen, ein bisschen fürs Tempo zu machen, umso vielleicht in Bertlich beim Halbmarathon zu sehen, wie weit ich bin und wie ich den Marathon angreifen werde. Essen ist mein Heimspiel und dafür habe ich mir einiges vorgenommen.

Samstag, 1. August 2009

Training im Nordsternpark sowie Long Run am Kanal in Dorsten

Nicht weit von uns entfernt liegt eine weitere schöne Laufstrecke. Hier wurde aus einem alten Industriegelände zwischen Gelsenkirchen-Horst und Heßler der Nordsternpark. Namensgeber ist die frühere Zeche Nordstern. 1997 richtete hier die Stadt Gelsenkirchen die Bundesgartenschau aus. Im Jahr 2004, als ich noch eine richtige Rennschnecke war, trainierte ich hier für den Emscher-Nachttriathlon. Hier lief ich mit 2 Arbeitskollegen die Staffel. Im Frühjahr lief ich schon mal dort ein paar Kilometer und auch am Donnerstag stand mal wieder ein ruhiger Trainingslauf auf dem Programm. Man kann hier variieren, entweder einige kurze Kilometer durch den Park über die originelle Emscher-Kanal-Brücke sowie entlang an die 18 m hohe Kletterwand des städtischen Alpenvereins oder direkt am Kanal entlang. Die Strecke am Kanal ist absolut flach und führt über einen feinen Schotterweg in Richtung Essen. Direkt am Kanal liegt das Amphitheater, wo im Sommer verschiedene Musikveranstaltungen stattfinden. In diesem Sommer traten dort Simple Minds und Simply Red auf. Wer für lau die Rockkonzerte genießen möchte, setzt sich einfach auf der anderen Seite des Kanals entlang der Laufstrecke. Wer Spaß an Brückenläufe hat, kann hier über etliche Brücken über den Kanal laufen oder über die stinkende Emscher laufen. Aber die Emschergenossenschaft ist in einem großen Projekt dabei, aus dem stinkenden Gewässer einen normalen Fluss zu machen.
Wer Spaß an Anstiegen hat, kann auch die eine oder andere kleine Halde bewältigen. Vielfältig ist die Laufstrecke im Nordsternpark allemal.
Die andere Laufrichtung führt in Richtung Herne. In Richtung Essen lässt sich ca. 4 km entlang des Kanals laufen, in Richtung Herne ca. 3 km. Wobei sich dies evtl. durch Passagen im Nordsternpark oder durch Anbindung der Ostermannrunde bei Ruhrglas beliebig verlängern lässt. Für kurze Trainingseinheiten ist der Nordsternpark sicher eine schön Alternative, für einen langen Lauf ziehe ich aber andere Strecken vor.
Samstag ging es dann in Richtung Kanal in Dorsten. Die Strecke ist weiterhin eine meiner Lieblingstrainingsstrecken und so fuhren wir schon früh morgens dort hin um ein wenig der Hitze zu entkommen. Normalerweise standen 28 Kilometer auf dem Programm, ich erhöhte auf 30 km um einen Vergleichswert zu haben. Wobei man ja eigentlich Long Runs im Winter mit denen im Sommer vergleichen kann, aber egal. Von Dorsten ging es in Richtung Hünxe bis hinter der Schleuse und zurück. Nach ruhigen und gleichmäßigen Beginn erhöhte ich auf den Rückweg das Tempo leicht (kleines Duell auf dem gesamten Rückweg mit einem Schiff, ich war der Sieger *grins*grins*) mit Endbeschleunigung auf den letzten 5 Kilometern. Ein absolut genialer Long Run mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5:13 Min. je Kilometer auf die gesamte Distanz sowie einen Durchschnittspuls von 145. Gerade bei diesen warmen Läufe bereue ich es nicht einen Getränkegürtel bei zu haben. Die Distanz bei dem Wetter ohne was zu trinken - ich glaube so gut wäre der Lauf nicht geworden. Da sieht man wieder mal wie unterschiedlich die Trainingswochen sein können. Letzte Woche noch so lala und diese Woche ein toller Tempolauf und ein guter Long Run.