Samstag, 27. Juni 2009

Lippe/Kanal-Ost-Tour


Heute ging es zur Ost-Tour am Weser-Datteln-Kanal entlang. Hitze sind wir von Griechenland gewöhnt, aber die "Schwüle" hier in Deutschland bei solchen Temperaturen ist heftig. Gestartet am Parkplatz der Eissporthalle in Dorsten ging es in Richtung Schleuse in Dorsten-Hervest. Die große von zwei Schleusen wurde bereits im Jahr 1931 fertiggestellt und ist 225 Meter lang. Über die Schleuse hinweg liefen wir auf linken Seite des Kanals in Richtung Marl-Brassert, Marl-Hüls. Eine schöne, gut zu laufende Strecke von rund 6 Kilometer. Trotzdem gefiel uns die West-Tour wesentlich besser. Keine Ahnung weshalb, ob es nur das besser zu laufende Wetter war oder einfach, das auf dieser Tour der eine oder andere Gewerbepark auf der rechten Uferseite zu sehen war. Kurz vor Marl-Hüls ging es noch einen Abstecher über den Lipperweg durch Wälder und Feldwege. Auch läßt sich diese Tour mit Sicherheit noch wesentlich verlängern. Bis zum Chemiepark Hüls konnte man direkt am Kanal laufen, danach wurde einen das Weiterlaufen durch einen Zaun verwehrt. Der Chemiepark Hüls ist einer der größten Verbundstandorte Deutschlands und bietet rund 10.000 Beschäftigten Arbeit. Gegründet wurden die chemischen Werke im Jahr 1938. Im dritten Reich wurde hier syntischer Kautschuk für Reifen von Zwangsarbeitern hergestellt.



Die schwülen Temperaturen forderten ihr Tribut - trotz Trinkgürtel waren diese auf dem Rückweg schnell leer. In Dorsten angekommen ging es noch einen weiteren Abstecher auf die Ost-Tour entlang der Lippe. Ebenfalls eine interessante Strecke mit mehreren Brückenüberquerrungen. Sicherlich nicht jedermanns Sache ist die Überquerung der alten stillgelegten Eisenbahnbrücke. Die alten Holzbalken vibrieren beim Überqueren doch ein wenig :-).

Kehrtwende und zurück zum Auto. Die Laufhose und das Shirt konnte man auswriggen. Pitsche-Nass durchgeschwitzt. Ergebnis dieser Lippe/Kanal-Ost-Tour: 27 Kilometer im Schnitt 5:23 Min./km. Eigentlich viel zu viel, da ich ja noch nicht in der Marathon-Vorbereitung bin - aber wenn einen erstmal eine Strecke gefällt, kommen schnell die Kilometer zusammen. In der Mitte zu sehen das Schleusentor in Dorsten, unten die alte stillgelegte Eisenbahnbrücke an der Lippe.

Freitag, 26. Juni 2009

Marathon-Trainingsplan für Essen und New York


In den letzten Tagen habe ich mich mit meinen Trainingsplan für den Essen-Marathon im Herbst beschäftigt. Schließlich beginnt in knapp 3 Wochen schon das Training. Zunächst hatte ich einen interessanten Plan von Hubert Beck, der vom Kilometerumfang und den Tempoeinheiten interessant war. Aber Nörgler Roland hatte trotzdem viele Dinge an den Plan auszusetzen. Das gleiche für den Steffny-Plan. Letztlich störte mich, wie schon bei den Münster-Plan eigentlich immer die 5. Trainingseinheit. Steffny meint jedoch, bei 4 Trainingseinheiten – wäre eine 3:15 schwer realisierbar. Mit meinen 3:17 bin ich zwar schon dicht an die Marke herangekommen, das letzte Stück fehlt jedoch. Nach vielen grübeln werde ich nun meinen Plan von Bertlich so weit abändern, dass ich in den Wochen 5, 6, 8 und 9 eine fünfte Trainingseinheit einbaue – die Wochenkilometer jedoch nicht dadurch erhöhe sondern aufteile. Aus dem Plan von Hubert Beck habe ich lediglich das Fahrtspiel 1-2-3-2-1 in Tempo 4:08/km mit jeweils 3 Minuten traben übernommen. Montags heißt es Intervalle im geplanten Marathon-Tempo, Mittwochs schnelle Läufe im Schnitt von 4:15 Min. ! Die schnelle Einheit im Marathontempo, welche ich sonst immer Freitags lief, verschiebe ich auf Mittwochs bzw. Donnerstags. Ich hoffe so, dass mir der Long Run am Samstag ein wenig leichter fällt. Wie ich von einigen anderen Läufern gehört habe, soll ein Nachmittagsspaziergang am gleichen Tag sehr gut regenerierend wirken. Dies werde ich auch in den Plan aufnehmen. Da werden Angelika und ich sicher keine Probleme haben, nachmittags noch einmal durch die Stadt zu bummeln o.ä.! Während der Marathon-Trainingsphase sind 3 Wettkämpfe geplant. Auch hier eine Änderung gegenüber meinen letzten Plänen: Ich werde sie aus dem Training heraus laufen, d.h. der Trainingsumfang während der Wettkampfwoche wird kaum reduziert. Aus diesem Grunde habe ich auch 2 Wettkämpfe herausgesucht, die Samstags stattfinden. Somit werde ich dann 2 mal Sonntags meine lange Einheit starten. Das ist dann die andere Variante – die schnellen vor dem Long Run.
Geplant sind der 10 Kilometer-Lauf in Hiddingsel am 08.08., der Teufelslauf in Heiden 19.09. und der Halbmarathon in Bertlich am 27.09.! Da, wie gesagt alle Wettkämpfe aus dem Training heraus gelaufen werden, setze ich mir hier keine Ziele sondern lasse mich einfach überraschen. Der Trainingsplan beinhaltet 6 lange Läufe 3 x 30, 1 x 33, 2 x 35 km. Gegenüber Bertlich sind das zwei 35er weniger. Ein langer Lauf wird am 29.08. am Cospuder See (siehe Foto oben) in Leipzig stattfinden, wo wir das Wochenende beim Polterabend eines früheren Arbeitskollegen verbringen werden. Eine Runde um den Cospuder See ist 11 km lang – also genau passend. An diesem Wochenende steht nämlich der 33er an.
Vom Gesamt-Kilometerumfang (12 Wochen Training + Marathon) bin ich fast gleich wie mit Bertlich. Der jetzige Plan hat lediglich 10 Kilometer weniger. In den 12 Wochen sind auch 10 Einheiten Krafttraining bei Schipper eingeplant. Zum einen gut für meinen Rücken und meiner Osteoporose, zum anderen sicherlich auch gut für den Marathon.
Die 3 Wochen nach dem Essen-Marathon wird dann noch mal Training kräftig reduziert bevor es zum absoluten Highlight nach New York geht.
Schaun wir mal…..

Dienstag, 23. Juni 2009

Urlaub Makri Gialos (5) - Mit Flip-Flops ins Bergdorf Pefki





Vorletzter Urlaubstag! Da es stürmisch ist und wir genug Sonne getankt haben, geht es ins malerische Bergdorf Pefki. Auf den asphaltierten 7 km Weg geht es ununterbrochen berghoch. Da mir in den letzten Tagen wieder meine Zehen schmerzten, entschließe ich mich in Flip-Flops anzuziehen. Bis auf einen kurzen Schotterabschnitt ist der Weg komplett asphaltiert, also eigentlich kein Problem. Ursprünglich hatten wir in den letzten Tagen mal vorgehabt, diese Strecke morgens zu laufen. Letztlich muss man sagen: Richtige Entscheidung, dass wir dies nicht gemacht haben - denn es geht ausschließlich ansteigend. Es ist zwar strahlender Sonnenschein und heiß, aber stürmische Böen überraschen einen immer wieder.Hier verirrt sich noch nicht einmal ein Rucksack-Tourist, hier gibt es kein Geschäft, lediglich 2 Tavernen. Auf den Weg dorthin und zurück begegnen uns in den 4 1/2 Stunden lediglich 4 Autos. Aber selbst ein altes Dreirad schafft es diesen Berg röchelnd hoch - warum also wir nicht ?
Erste Pause Station - und schon einen Wahnsinns-Ausblick: Auf den unteren Bild rechts, ist ein kleiner Unterstand zu sehen, wo wir Rast machten. Unterwegs außergewöhnliche Kakteen und Pflanzen. Wenn man hier mit einem Mietwagen hochgefahren wäre, hätte man viele Dinge gar nicht bemerkt. Auch nicht die vielen Heuschrecken-Nester (siehe Bild unten - wo man noch einen der netten Gesellen herausschauen sieht).

Nach 2 Stunden Wanderung haben wir den 7 Kilometer-Weg geschafft und erreichen ein Dorf, dass noch wirklich im Tiefschlaf ist.
Hier sieht man kaum einen Menschen und, wie gewohnt wird man von jeden Einheimischen herzlichst gegrüßt! Ein traumhafter Ausblick über das lybische Meer
und ein romantisches Örtchen, wie man es nur von Postkarten her kennt. Autofahren ist hier nicht möglich. Lediglich ein Hand voll Fahrzeuge werden vor dem Ort in einem Seitengraben geparkt. Der Ort besteht aus etlichen verwinkelten kleinen Gassen und man meint oft - gleich steht man im Wohnzimmer des Bewohners. Hier ist die Welt seit Jahren stehen geblieben. Der Ort ist kaum auf einer Karte eingetragen, ein verwahrlostes Schild in Makri Gialos weißt auf diese Außenwelt hin. Wer hier Urlaub macht, sollte dieses Dörfchen auf jeden Fall einmal besuchen. Ohne Auto versteht sich. Es gibt ja so oder so keine Parkplätze. Auf den Rückweg hält eine Autofahrerin an und fragt uns ob sie uns nach unten mitnehmen soll - es ist ja noch so weit. Wir lehnen dankend ab - denn wir wollen jeden Moment dieser Landschaft genießen. Nach 4 3/4 Stunden sind wir wieder in unserem Hotel. Italiener belagern mittlerweile unsere Anlage - wir sind wieder im Tourismus - zumindest in unserem Hotel. Die Deutschen fallen auf damit auf, das sie morgens, mittags, abends (vielleicht auch im Bett) ihre bunten Gummi-Clogs tragen. Die Italiener fallen auf durch Lautstärke und dicken fetten Sonnenbrillen. Ab heute ist unser Hotel in italienische Hand. Die vielen "Barzis" in ihren Pfingstferien, waren selbst mir angenehmer. Wenn man diese Unterschiede sieht - wünscht man sich wieder in dieses kleine Dörfchen.
Unten noch einmal ein paar Eindrücke von der Gegend.

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Sonntag, 21. Juni 2009

Urlaub Makri Gialos (4) - Laufen bei 36 Grad



Ist schon interessant, wie man manchmal seine Ansichten ändert. In unserem Hotel gab es einen Läufer, der scheinbar "Urlaub nach Greif" machte. Man sah ihn ständig in Laufklamotten - morgens laufen - mittags laufen - nachmittags laufen. Wenn wir unseren Nachmittags-Kuchen futterten, kam er zum Pool in Laufklamotten - die Runners World unter dem Arm. Da es am Strand oder Pool zu langweilig war, setzte er sich an die Poolbar und studierte seine Trainingspläne. Wir schmunzelten und meinten: "Der macht Urlaub nach Greif". Als er einen Tag an den Liegen Ansichtskarten schrieb, meinte ich: Guck mal - er schickt Peter Greif bestimmt ein paar Karten mit: "Lieber Peter, ich bin hier in Griechenland - und laufe und laufe...und laufe...wie Du es mir befohlen hast. Das ständige Laufen in der Hitze macht mich noch fertig - aber ich halte mich fest an Deinen Plan"!

Gut dass wir immer früh morgens um 6 schon starten! Nee das muss man nicht haben !
Wir haben einige Läufer gesehen, die vom Berg in unsere Bucht liefen - mit Getränkegürtel oder ohne, und das in der Mittagshitze bei fast 40 Grad. "Total Panne" meinten wir - wie kann man so blöd sein ?

Na da schmunzelt man über jemanden der den ganzen Tag läuft oder über welche die in der Mittagshitze laufen und irgendwann kamen wir selbst auf so eine geistreiche Idee: Sollen wir auch einfach späten Mittag nach dem Essen (!!!) eine Runde drehen ? Danach ab ins Meer springen. Eigentlich bei 36 Grad im Schatten ein blödsinnige Idee, aber Angelika fand sie gar nicht so abwegig wie ich dachte und schon hatten wir die Laufschuhe geschnürt um durch die heiße Pampas zu laufen.

Jetzt denkt ihr alle sicher genauso: "Panne - absolute Panne" - aber ganz ehrlich, ich nehme alles zurück von den Vorurteilen gegenüber den anderen Läufern: Es war ein g.... Lauf und hat richtig Spaß gemacht. Die Luft ist nunmal in Griechenland anders: Ob Du hier im Kohlenpott bei "drückenden" Temperaturen läufst oder dort: Der Unterschied ist gewaltig. Wir liefen sogar ein flottes Tempo, zwar nur 6 Kilometer - aber dafür, wie gewohnt, bergauf und bergab.
Als wir am Pool und am Strand ankamen, schauten die anderen (incl. besagter Läufer Hape Kerkeling) genauso, wie wir die Tage zuvor geschaut haben: Mensch sind die doof !
Aber egal - es hat Spaß gemacht und nach diesem Hitzelauf ging es erstmal ins kühlere Meer.

Das kleine gelbe Männeken auf dem Bild unten bin ich beim morgendlichen Bergauflaufen vom Strand. Das obere Bild - unsere Hotelanlage mit "unserer" Bucht.

Freitag, 19. Juni 2009

Urlaub Makri Gialos (3) - Anders, aber schön



Weg von den Hotelhochburgen meint man in Griechenland oft die Zeit wäre stehen geblieben. Hier gibt es keine Abwrackprämie, hier fahren Fahrzeuge – die dürften bei uns nicht einmal auf dem Garagenhof ihre Runden drehen. Komplett fehlende Motorhaube, Kühlergrill oder fehlende Fenster: Der Grieche benutzt sein Wagen bis es nicht mehr geht. Geht`s nicht mehr, wird der Wagen einfach am nächsten Straßenrand entsorgt oder verrottet im Garten. (siehe Bild)
Auch die Haltestellen sind ungewöhnlich: Kein Hinweis auf Abfahrzeiten – der Bus kommt in regelmäßigen Abständen. Niemand würde annehmen, dass dies rechts eine Haltestelle ist.

Wie erwähnt, in Griechenland findet man oft Straßen, welche angefangen wurde zu bauen, aber nicht fertig gestellt wurde. Nicht immer ist das fehlende Geld der Grund. Das man viele halbfertige Häuser (ohne Dach) in Griechenland sieht, hat oft den Grund, dass diese steuerlich anders behandelt werden. Halbfertig – heißt unfertig und wird steuerlich anders behandelt. Oft geht aber den Leuten das Geld aus und so wird erst weitergebaut, wenn neues angespart ist. Bei einem so unfertigen Bau musste ich natürlich hochklettern (sihe Bild) *grins*grins*.

Auch wenn es in Griechenland, wie bei uns die normale Müllabfuhr fährt – so wird es oft mit dem Müll nicht so eng gesehen. Nicht alles ist von Touristen, die im Straßengraben ihren Müll wegschmeißen. Die Griechen entsorgen ihren Müll und Sperrmüll oft im nächsten Seitengraben oder verbrennen es irgendwo Auf unsere Wanderung ins Bergdorf Pefki sahen oft viel Schutt in den Bergen entsorgt. Selbst ein Kühlschrank wurde einfach in die Böschung gekippt.

Als wir ins Bergdorf Pefki gelangten sahen wir das wirklich ursprüngliche Griechenland: Alte Häuser mit Türen, die man so eigentlich nennen darf. Es ist schon erstaunlich: Wenn wir so was bei uns in Deutschland sehen würden, würden es „Asi-Gegend“ nennen. In Griechenland wirken diese Häuser romantisch und einmalig. Hier werden alte Mayonaisen-Eimer (siehe Bild) zu Blumenkästen genommen und sehen trotzdem schön aus. Tonkrüge als Blumenvasen werden selbst noch verwendet, wenn diese zerbrochen waren. Einfach mit Draht zusammenflechten (siehe Bild).

Die Gastfreundschaft ist einmalig: Weder in Spanien, Italien, Frankreich, Niederlande habe ich so eine Herzlichkeit kennen gelernt. Sicherlich gibt es auch hier schwarz Schafe, aber dies ist eine Seltenheit. Grüßt Du einen Griechen auf griechisch – so siehst Du immer ein freundliches Lächeln in seinem Gesicht. Wir sind morgens durch die Dörfer Analipsi, Makri Gialos und Koutsouras gelaufen. Jeden Morgen wurde man freundlich von den Bewohnern mit einem "Kalimera" gegrüßt. Ein alter Mann, der seinen morgendlichen Spaziergang um 6:30 Uhr zum Frühstück in eine Taverne machte, freute sich uns jedes Mal zu sehen und winkte uns zu.
---Kalimera-----

Donnerstag, 18. Juni 2009

Urlaub Makri Gialos (2) - Nun klappt es auch mit dem Laufen


Besagte Strandpromenade erwies sich zwar nur als 1,5 km lang, aber dafür traumhaft schön. Nach der Pampas ging es entlang des Hafens mit einem dicken Anstieg auf halber Strecke. Entschädigt wurde der Anstieg mit einem traumhaften Ausblick. Wir verlängerten diese Strecke mit der Hauptstraße durch den nächsten Ort Koutsouras. Nicht ungefährlich zu laufen, da es dort weder Bürgersteige noch Seitenstreifen gibt - jedoch wunderschön. Durch Koutsouras ging es vorbei an Aprikosen- und Limettenbäumen. Eine tolle Kulisse ! Der Fotoapparat musste bei der nächsten Trainingseinheit auf jeden Fall mit.

Auf dem Hinweg begegnete ich wahrhaftig einem Läufer. Und dann noch jemand aus unserem Hotel – na ja, das dürfte ja auch nicht schwer gewesen sein – denn so viele Hotels gabs ja gar nicht :-) Am Abend zuvor hatte ich ihn schon beim Essen gesehen und meinte zu Angelika: "Guck mal – das Double von Hape Kerkeling". Die Ähnlichkeit war wirklich verblüffend. Nie und nimmer hätte ich gedacht, dass es sich um einen Läufer handelt. Wir beide grüßten uns und dachten sicherlich beide das Gleiche: „Noch so ein Verrückter, der in der Hitze läuft“ :-)

Auf dem Rückweg ging es wieder durch die Pampas, steil berghoch und dann durch die Einöde. Weit hinten: Eine Fata Morgana – irgendwie musste mich die Sonne doch zu sehr gestochen haben: 2 NORDIC-Walker mit Stöcken, 7/8 Hose und Stirnband. Sie marschierten durch „unsere“ Pampas und pflügten unseren heiß geliebten Schotterweg :-) Ich rieb mir die Augen – "Sch… jetzt haste Dir vor Schreck, den Schweiss in die Augen gerieben" Es war keine Einbildung: Tatsächlich – Nordic Walker am Ende der Welt.
Es ist wie ein Virus – überall tauchen sie auf. Wie konnte der Zoll so was nur zulassen: Stöcker im Handgepäck ? Warum hat keiner der Zöllner aufgepasst ? Solche gefährlichen Werkzeuge im Flugzeug ?

Der Vortag war vergessen. Eine ganz andere Einstellung: Hier läufst Du zwar nicht so viel, wie zu Hause, aber nach Möglichkeit jeden Morgen. So viel wie Du hier futterst, ziehst Du ein richtiges Bergtraining durch. Zum Abschluss eines Trainings stand immer ein Lauf runter zum Strand und mit einen steilen Anstieg hoch zum Hotel auf dem Endprogramm: Rund 200 Höhenmeter. Abgeguckt von anderen Läufern – die, dies auch morgens machten. Es kann ja sein, dass manche von der Frühstücksterrasse oder Balkon zuschauten. Oder einfach nur den anderen Läufern zu zeigen: „Was Du gestern geschafft hast, schaffe ich locker auch!“. Sieht ja auch keiner, wenn man dann hinter dem nächsten Betonpfeiler steht und keuchend nach Luft holt *grins, grins* Der Moment davor zählt !! Irgendwie sind alle Läufer gleich :-)

Läufer und Läuferinnen sind schon ein komisches Volk. Im Hotel und zum Strand trägt jeder seine Finisher-Shirts und jeder versucht beim anderen zu lesen, wo und was für ein Lauf das ist. Im Hotel war alles vertreten: Vom Einstein-Marathon, Berlin-Marathon, Aschaffenburg-Lauf bis zum Augsburger Volkslauf – und Roland mit seinen Düsseldorf-Shirts. :-) Jeden Tag erstmal die Blicke zum nächsten: Wo ist der schon gelaufen ? Und ganz wichtig: Was hat derjenige auf dem Teller ? Ist schon witzig, wie sich jeder beobachtet. Für manche Läufer war dieses All-Inclusive-Hotel sicherlich nicht der richtige Ort oder sie zogen einen „auf Show“ ab und aßen heimlich. Da wurde Mittags eine Apfelsine mit ein bisschen Salat gegessen. Gemäß, ich bin Sportler – ich esse nur wenig und ganz gesund. Ich war da ganz anders, meine Gedanken waren eher: Pech für Euch – dann bleibt eben mehr für mich! Von den lecker gewürzten Frikadellen wurde einfach eine weitere nachgelegt und die Mouse de Chocolat musste Mittags auch noch gegessen werden. Weiß ich, ob es die heute Abend auch noch gibt ?

Nachfolgend noch ein paar weitere Bilder unserer Laufstrecke:








Mittwoch, 17. Juni 2009

Urlaub Makri Gialos (1) - Laufen in der "Pampas"



In diesem Jahr ging es zum „tiefsten Punkt Europas“ – nach Makri Gialos in Griechenland. Das kleine Fischerdorf ist im Süd-Osten von Kreta und liegt somit tiefer gelegen als z.B. das afrikanische Tunesien. Der Tourismus ist hier noch nicht so ausgebreitet wie in anderen Landesteilen. Das hat alleine schon den Grund, dass es vielen widerstrebt – nach über 3 Stunden Flug noch einmal rund 3 Stunden Transfer zum Hotel auf sich zu nehmen. Wie sagt man so: „Hier ist der Hund begraben“ – hier laufen die Sportler sicher noch in römischen Sandalen oder barfuss. Wobei ich letzteres eher bezweifele, denn da brauche derjenige sicher Fußsohlen wie Autoreifen: Über 40 Grad schon Anfang Juni, ein Schritt barfuss durch den Sand am Strand unmöglich. Auch wenn der Transfer sich in die Länge zieht, so sieht man auf dieser Fahrt wunderschöne Orte und traumhafte Buchten, wo das türkisfarbene klare Meer an die Karibik erinnert. Weg von den Hotelburgen in Malia und Stalis, vorbei an den griechischen St. Tropez - Agios Nikolaos, ging es durch die Berge nach Ieràpetra. Hier sieht man schon mehr den afrikanischen Einfluss, die Griechen sind wesentlich dunkelhäutiger als es man kennt. Naja, vielleicht scheint hier einfach auch mehr die Sonne als woanders. Wir jedenfalls waren überrascht, solche Temperaturen bereits jetzt vorzufinden. Selbst die Nachttemperatur lag jetzt schon bei 25 Grad.

Zirka 30 Kilometer von Ieràpetra entfernt liegt unser Urlaubsdomizil. Der noch kleinere Ort (wenn man dies überhaupt noch Ort nennen kann) Analipsi war unser Ziel, zirka ein Kilometer entfernt vom Fischerdorf Makri Gialos. Kurz bevor wir ankamen stellten wir uns die Frage: Wo soll man denn hier laufen ? Berghoch, Bergrunter – eine schmale Hauptstraße. großartige Seitenstraßen, wenn man sie so nennen konnte – eher Fehlanzeige, die endeten meist schon nach ein paar Metern. Aber lassen wir uns erstmal überraschen, bis jetzt sind wir überall gelaufen. Das Hotel ließ keine Wünsche übrig und so sollte dies ein wirklich relaxter Urlaub werden.

Am anderen Tag plante ich einen Lauf um die 16 Kilometer. Da ich so oder so früh morgens aus dem Bett falle – kein Problem. Um 6:20 Uhr ging es auf die Piste !! Piste ?? Der 300 m lange Ort Analipsi war schnell verlassen und so ging es einen lang gezogenen Berg herunter, der ca. 250 m (!!!!) Höhenmeter hatte. Roland, hier musst Du nachher wieder rauf !!! Die Lust am Laufen war eigentlich schon verloren, denn auch im Ort Makri Gialos war zunächst nicht viel mit Laufen. Rauf und Runter, immer wieder. Nach ein paar Kilometer drehte ich um und lief die Strecke zurück. Der Berg ruft !! Da einige Griechen bereits auf den Beinen waren, gab ich mir nicht die Blöße: Als Läufer gehst Du diesen Berg nicht hoch – nachher denkt noch jemand ich sei ein Walker !! Steil berghoch und das bei diesen Temperaturen! Die Sonne knallte einen schon auf den feueroten Kopf, der Schweiß lief einen die Beine herunter. Sicherlich ziehst Du schon eine tropfende Laufspur mit Schweiß hinter Dir her, dachte ich mir. "Der Dieselmotor hat leck geschlagen". Die Griechen denken sicher, Du hast nicht alle Tassen im Schrank. Oben am Berg angekommen, keuchte ich wie ein alter griechischer Maulesel und schaute auf die Uhr: 5 Kilometer bisher absolviert und ich fühlte mich wie nach einem 30er !! Wohin jetzt ?? Noch einmal das gleiche ? Eher nicht, also seitlich ab in die“Pampas“. Hier war ein Weg, der teilweise Asphaltirrt, teilweise Schotterweg war. Man sah ansatzweise, dass hier mal eine Straße entstehen sollte, dies scheint aber schon Jahre her zu sein. Was machen die Griechen in so einen Fall ? – Angefangen, nicht weitergemacht und liegen gelassen. Auch hier ging es zwar nur Auf und Ab, aber hier fuhr zumindest kein Auto. Diese Pampas war die absolute Einöde, selbst eine tote Schlange am Straßenrand starb scheinbar aus Langeweile. Lediglich Hundegebell von allen Seiten aus den Tomatenplantagen ließen vergessen dass es hier auch Lebewesen gab. Hauptsache die Kläffer sind angebunden, denn jeden Hund den man hier im Ort sah, war entweder irgendwie "kirre" oder angekettet und fletschte die Zähne.

Wenn Du hier umkippst, findet Dich die nächsten Tage keiner. Nach 3 weiteren Kilometern war der Spuk vorbei: 8 Kilometer gelaufen – statt geplanten 16 Kilometern. Geplant im Schnitt 5:00 Min., letztlich gelaufen in 5:42 Min.!
Kurzweilig dachte ich sogar: Du läufst hier in den kommenden Tagen nicht mehr einen Kilometer! Aber letztlich ist das alles dummes Bla-Bla. Morgen wird alles besser !!
Nach diesem Bergtraining erstmal ausgiebig frühstücken, dass hast du dir verdient: 2 Spiegeleier, 2 Crepes mit Marmelade, 2 Croisants, Brötchen, Brot, Rosinenstuten, Ananasscheiben, Pfirsich- und Birnenstücke u.a.! Naja und trinken darf natürlich auch nicht fehlen: Orangensaft, Milch, Kaffee und Mineralwasser ! Es hat nicht viel gefehlt und Angelika hätte mich zur Liege tragen müssen. Leute kamen, Leute gingen – wir saßen weiterhin am Frühstückstisch und futterten was das Zeug hält. Und ab 13:30 Uhr stand ausgiebiges Mittagsessen vor dem Kuchenessen auf dem Programm. Irgendwie muss man ja die Zeit bis zum Abendessen überbrücken.

Unser Reiseleiter wies uns anschließend daraufhin, dass es in dem Fischerort auch eine Strandpromenade gibt. Lang konnte sie zwar nicht sein, dafür war Makri Gialos einfach zu klein, aber vielleicht besser als in der Pampas zu laufen. Direkt morgen werden wir testen wo man dort laufen kann.

Die Bilder zeigen unseren abendlichen Spaziergang durch die "Pampas"!




(Das Ende der Pampas mit Blick auf Makri Gialos)

Montag, 15. Juni 2009

Wer im Urlaub "fährt" eeeh fliegt kann was erleben

Der Tiergartenlauf in Velen wurde heute von mir gestrichen: Sage und schreibe rund 4,5 kg mehr auf der Waage lassen grüssen. Wein, Bier und viele leckere Sachen waren doch ein wenig zu viel. Deshalb brauche ich am kommenden Wochenende keinen Halbmarathon oder Zehner.
Wer im Urlaub fliegt, kann so einiges erleben - deshalb werde ich den Urlaubs-Blog in mehreren Geschichten splitten mit vielen tollen Fotos von unseren "Bergtraining" in Makri Gialos in Griechenland.