Was versteht man unter eine „fahrradfreundliche Stadt“ ? Ich frage mich seit Tagen, unter was für welchen Gesichtspunkten jemand diesen Titel bekommt !
Seit einigen Tagen fahre ich zwischendurch mal mit dem Rad zur Arbeit nach Essen. Die Benzinpreise von 1,62 Euro sind mir momentan ein wenig zu hoch und wenn das Wetter mitspielt, ist es mal eine andere Trainingseinheit.
Das Gladbecker Stück ist noch sehr schön zu fahren, aber spätestens ab Essen-Karnap kann man nicht mehr von einem gefahrenlosen Fahren sprechen. Die Stadt Essen hat auf der B 2 24 ein interessantes Schild stehen. „Essen – fahrradfreundliche Stadt“ ! Das Schild ist eine Frechheit, zumal es an einer Stelle steht, wo man sagen würde: Wer hier mit dem Fahrrad herfährt ist lebensmüde.
Also wenn Essen fahrradfreundlich sein soll – dann ist Paris und Genf ein Paradies für Autofahrer. Fahrradwege kaum ! Es gibt Fahrradstraßen, aber das ist zumeist einfach nur ein „Titel“. Hier darf der mutige Radfahrer gnädigerweise fahren – mehr aber auch nicht. Gefährlich ohne Ende, schnelleres Fahren schon fast tödlich. Hier kämpft man sich den Weg durch parkende Autos und muss zudem aufpassen, das Dich nicht aus Seitenstraßen ein Fahrzeug überrollt, was natürlich auf so einen dusseligen Fahrradfahrer nicht achtet.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Roland wieder plötzlich abbremst und über den Lenker fliegt.
Wenn ich auch sicherlich kein Fan von Fahrradhelmen bin, aber zur Fahrt nach Essen ist es eigentlich Pflicht.
Vorsicht ist auch in Altenessen geboten. Seit mittlerweile 7 Tagen liegt dort auf den Fahrradwegen „Sperrmüll“. Manche Leute haben scheinbar keine Zeit, die Lumpen einen Tag vorher rauszulegen – nein, der Müll liegt da schon eine Woche vorher auf dem Radweg.
Die Fahrradstraßen führen natürlich meist nicht zu dem gewünschten Ziel und es ist eigentlich üblich riesige Umwege zu fahren oder teilweise den Bürgersteig zu nehmen, denn auf den Hauptstraßen gehört schon ein gewisser Mut dazu. Der Bürgersteig kann aber teuer werden, denn hier werden in Essen fleißig Knöllchen verteilt. Die lieben Leute haben auch da scheinbar nichts anderes zu tun. Hauptsache der dicke BMW Z 4 düst an den Knöllchen-Verteilern mit 120 km/h vorbei. Aber damit haben die Leute ja nichts zu tun…..
Was dass Fahrradfahren noch weiter erschwert sind die tausenden von Ampeln, wovon viele wirklich überflüssig sind, in Abstand von gefühlten 50 Metern.
In den nächsten Wochen werde ich auch weiterhin, dass eine oder andere Mal zur Arbeit mit dem Fahrrad fahren, ich bin ja schließlich mutig *grins*
Den Hermannslauf und meinen MTB-Sturz habe ich gut überstanden, jedoch bereitet mir mein Rücken und meine Schulter, wie schon seit Monaten, erhebliche Probleme. Aus diesem Grunde befasst sich jetzt mein Physiotherapeut mit den Problemen, und seine Worte waren schon bei der ersten Behandlung: „Der Rücken ist eine Katastrophe!“. Also wird er bis zum Brüder-Grimmlauf und zum Amsterdam Marathon sehr viel Arbeit haben. Außerdem will er mir noch einige interessante Dehnübungen zeigen, die sehr effektiv sein sollen.
Die letzte Behandlung hatte ich ein wenig unterschätzt. Tags nach der Behandlung fuhr ich meine 30 km mit dem MTB und dachte anschließend: „Ach die Trainingsintervalle werden keine Probleme bereiten“! Fehlanzeige – schlappe Beine, die ich kaum hoch bekommen habe und deshalb brach ich die Einheit schon nach 1 km ab und lief gemütlich weiter.
In der kommenden Woche werde ich beim Dülmener Abendlauf starten, die leckere Kuchenecke dort ruft ganz laut: "Roland - komm und iss mich!"
Donnerstag, 5. Mai 2011
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Und wenn Mutter ruft Roland Kuchen!!
AntwortenLöschen,,Neiiin Roland darf nur ein klitze kleines Stückchen " Ich habe einen Lauf ;))
Aber in Dülmen die Kuchenecke leer futtern ;))
Das ist ja auch NACH dem Wettkampf :-)
AntwortenLöschenAngelika darf aber nicht laufen :-( - die nimmt dann auch vorher Kuchen :-)
AntwortenLöschen"Fahrradfreundliche Stadt" ist häufig leider nur eine Ettikette. Wenn sich die Stadt beim Ministerium den Titeln erworben hat, dann erlahmen die Bemühungen leider meistens. Meine Heimatstadt Recklinghausen ist auch so ein Beispiel. Das war einmal ein Wahlkampfthema, dann hat man sich einige Zeit bemüht und bald gab es Wichtigeres. Vor ein paar Monaten ist dann in der Lokalpresse eine heftige Diskussion entstanden. Es hagelte nur so an Kritik am Zustand der Radwege. Da gab es dann für kurze Zeit wieder etwas Bewegung in Politik und Verwaltung. Jetzt ist es schon wieder verdächtig ruhig. Ein kleiner Trost: unsere Straßen sind teilweise auch in einem katastrophalen Zustand.
AntwortenLöschenSchönes Wochenende
Dietmar
Na ja Roland, fahradfahren auf öffentlichen Straßen ist eben der Nevenkitzel des 21.Jahrhunderts. Wir leben zwar in der Provinz, aber die Überlebensquote der Pedaltreter ist hier auch nicht größer.
AntwortenLöschenVon 10 Beinaheunfälle von mir entfallen neun aufs Fahrrad.
Gut Ra(d)t, ist da teuer. Gruß Hans
@ Dietmar
AntwortenLöschenStimmt ! Es ist meistens nur ein Wahlkampfthema. Klar das so große Städte wie Essen oder Recklinghausen nicht Radwege bieten können wie kleine Gemeinden, aber dann darf ich mich auch nicht als "fahrradfreundlich" schimpfen. Und wenn dann noch Knöllchen verteilt werden.....
@ Hans
Die Autofahrer haben es schließlich eilig :-) Da werden Ausfahrten ohne zu gucken überfahren, Stoppschilder gibts so oder so nicht.... Fussgänger und Radfahrer leben einfach gefährlich. Wenn man die Tageszeitung morgens liest - wieviele Radfahrer da unter die Reifen liegen, weil eine Autofahrer nicht aufgepasst hat!
Ich will mich nicht davon freisprechen, das mir das auch passieren könnte, doch an manchen Abbiegungen oder Wegen, wo ein Fussgänger o. Radfahrer kreuzen könnte, schaue ich lieber 2mal.