Sonntag, 23. August 2009

Vom Balla-Balla-Hitze-Lauf bis Bertlich

















Fünf Lauf-Trainingseinheiten plus einmal Krafttraining liegen in dieser Woche hinter mir.
Am Montag lief ich eine „Laufpyramide“, d.h. die Distanz pro Intervall um 1 km zu erhöhen, nach 3 Kilometern wieder jeweils um 1 km zu kürzen:

Im einzelnen: 1 km in Tempo 4:06 Min., 3 Min. traben, 2 km in Tempo 4:09 Min., 4:09 Min., 3 Min. traben, 3 km in Tempo 4:05 Min, 4:12 Min, 4:19 Min., 3 Min. traben, 2 km in Tempo 4:17 Min., 4:08 Min., 3 km traben, 1 km in Tempo 4:24 Min.

Ganz schön schwierig ! Die ersten Kilometer klappten noch ganz gut, aber zum Schluss war ich einfach platt. Der letzte Kilometer kommend vom Brillenteich die Finnenbahn hoch war letztlich für mich total schwer.

Dienstag lief ich dann die Ostermannrunde mit 18 km im Schnitt von 5:17 Min. /km als ruhigen Dauerlauf.

Donnerstag dann die nächste schwierige Einheit: 36 Grad. Eigentlich absolut „balla-balla“, denn ich hatte 18 km, davon 14 km in ca. 4:30 Min./km auf dem Programm. Denen ich dass erzählte, die hielten mich sicher zurecht für bekloppt. Von zu Hause losgelaufen war ich schon als ich in Wittringen ankam durchnässt. Um nicht wieder eine trockene Kehle zu haben, lief ich mit Gürtel und ein paar Pullen mit gesalzenen Wasser. Innerlich dachte ich immer: Du musst diese Einheit nicht so durchziehen, selbst weniger Kilometer in einem Schnitt um die 5 Min. wären bei den Temperaturen noch klasse. Aber so wie ich nun mal bin, packt mich immer wieder der Ehrgeiz oder die Beklopptheit und ich ziehe es durch. Schön gleichmäßig die ersten Kilometer im Schnitt von 4:30 Min.! Alle anderen Läufer in Wittringen konnten sich nicht verlaufen, so brauchten nur meiner Schwitzwasserspur folgen.

Cool ein paar Tropfen von oben! Jetzt fängt es an zu regnen und es kühlt sich sicher ab. Fehlanzeige, falsch gedacht: Das waren wirklich eher die „heißen Tropfen auf dem kalten Stein“. Nach 8 flotten Kilometern war der Motor auf Höchstleistung angelangt und völlig überhitzt – spontan entschloss ich mich zumindest auf 12 Tempo-Kilometern zu kommen. Das sollte reichen bei den Verhältnissen. War auch die richtige Entscheidung, nicht nur das ich auf dem letzten Kilometer an Zeit verlor – ich war auch total platt. Wasser über den Kopf, Pullen getrunken, ein bisschen entspannt und die restlichen Kilometer gemütlich ausgetrabt. Hätte nicht gedacht, dass ich mal bei solchen Temperaturen so schnell laufen könnte, obwohl man ja wirklich sagen muss: Balla-balla ! Der Balla-Balla-Hitze-Lauf.



Freitag-Mittag ging es dann zunächst zum Krafttraining, danach gemütliche 7 Kilometer im Schnitt 5:35 Min. und abends dann zu unserem Mitarbeiterfest der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes. 1.300 Personen sorgten für eine Wahnsinnsstimmung. Eigentlich wollten wir nur ein paar Stündchen bleiben. Aber das tolle Programm, das nette Plauschen mit den Kollegen und das tolle Essen drehte die Uhr so schnell herum, das es immer länger wurde. Eine coole Atmosphäre: Mein Arbeitgeber hatte eigens für diese Veranstaltung das komplette Industriemuseum Oberhausen angemietet. Zwei Tage allein dauerten die Aufbauarbeiten und man muss sagen: Klasse was sie da auf die Beine gestellt haben ! Neben einem Entertainer aus dem Variete GOP, gab es Comedy mit Fritz Eckenga und Live-Musik.
The Goodfellas heizten die Stimmung an: Ich habe schon viele Live-Gruppen erlebt, aber die toppten wirklich alles! Wahnsinn – wir waren ständig auf der Tanzfläche und auch alle anderen waren so begeistert und füllten diese, das sie von den Organisatoren kurzerhand noch vergrößert wurde. Eine Zugabe nach der anderen und schon waren wir erst um 1:40 Uhr im Bett. Eigentlich hatten wir vor, früh morgens zu laufen. Uns taten schon die Beine vom tanzen weh und dann ein Long Run ? Zwischendurch immer mal auf den Wecker geschaut und jedes Mal ein weiteres Mal herumgedreht.

Statt des ganz frühen Laufs, rafften wir uns im Gegensatz zum Baldeneysee-Lauf viel später auf und starteten erst gegen 10 Uhr in Bertlich. Geplant waren zunächst 30 Kilometer mit einer Endbeschleunigung auf den letzten Kilometern. Da die Beine sich wirklich schlapp anfühlten, änderte ich spontan auf 35 Kilometer OHNE Endbeschleunigung. Das schnelle Tempo hätte ich heute sicher nicht hinbekommen. Um die Uhrzeit zu starten war schon zu spät für den heutigen Tag, denn die Temperaturen gingen von Stunde zu Stunde höher und man lief im strahlenden Sonnenschein. Überrascht war ich von der Strecke ! An alle Bertlich-Starter: Von Kilometer 4 (Strassenübergang hinter der Eisenbahnbrücke) bis Km 7 hinter Hof Feulner wurde die Strecke ausgebessert. Nicht vollständig, aber zumindest so das es angenehmer zu laufen ist. Leider nur dieser Streckenabschnitt, vom Forellenhof bis weit hinter dem Brunnenhof ist der Belag weiterhin grausig. Lief ich die erste Runde noch im Schnitt von 5:28 Min./je km, so erhöhte ich in der Zweiten das Tempo zumindest ein wenig. Gesamt lief ich somit ein Schnitt von 5:22 Min./km – schon wesentlich besser als letzte Woche.

Mit weniger Essen war leider in dieser Woche nichts: Nach dem tollen Essen auf dem Mitarbeiterfest, legten wir anderen Tag noch einiges bei uns auf dem Grill. Man muss ja schließlich die letzten sonnigen Tage noch ausnutzen.

Zu den Bildern: Oberste Bild "The Goodfellas" - coole Stimmungsband mit toller Mucke für jede Generation. Endlich mal eine Gruppe, die Stimmung machen kann ohne deutsche Tanzmusik, Bild 2, 3 ebenfalls vom Mitarbeiterfest, Bild 4 - Bertlich bei km 5 Bild 5 – neue Pausenstelle für abgespannte Läufer in Bertlich :-)

Insgesamt kam ich in dieser Woche auf 95 Kilometer.

Die Euphorie für Essen ist groß – gefährlich groß! Wenn ich mein Trainingstagebuch vergleiche – so bin ich fast auf den Stand von Bertlich. Lediglich die langen Läufe sind noch nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe.
Also jetzt ein wenig runterrudern - das Ziel bleibt eine 3:15 Std.! Das wäre schon eine geniale Zeit.

6 Kommentare:

  1. Was sagte denn Dein Puls am Donnerstag?? Mannomann war das heiß, auch ohne Laufen, d.h. ich war da schon morgens. Nachmittags wäre mir das definitiv zu viel gewesen, obwohl.. versucht hätte ich es wohl wenn es anders nicht machbar gewesen wäre ;-))) Wie Du da noch so laufen konntest ist mir schleierhaft.

    Schaut saugemütlich aus die Läuferruhestätte ;-) Auch Euer Fest sieht sehr gelungen aus, da hat sich Euer ARbeitgeber ja nicht lumpen lassen. Tanzfläche spontan vergrößern wäre wohl auch nicht überall mal eben so machbar gewesen. Find ich klasse.

    Und auch heute wieder: Einen guten Wochenstart!

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  2. Ich will auch so eine Ruhestätte bei uns !!!!
    Die ganz große Hitze ist nun warscheinlich vorbei,was auch nicht so stört.
    Und 14km im 4:30er Tempo- wow, da sieht man den Unterschied zwischen den Wunschendzeiten 3:15 und 3:30.

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  3. 4:30er-Einheit bei dem Wetter? Das ist echt bekloppt ;-)

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  4. wat it mit dir den los! Geh in die Sauna das kannst du danach in ein kaltes Becken hüpfen. In Essen wird es krachen bei deinem Training.

    lg

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  5. @ michi
    Das war schon von unserer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit eine PERFEKT organisierte Veranstaltung - die sind mit Headsets herumgegangen und haben Anweisungen gegeben, wo was und wie geändert werden muss.
    @ Martin
    Na dafür hast Du die schöneren landschaftlichen Trainingsstrecken. Da würde ich auch gerne mal laufen.....
    Die "Ruhestätte" ist eigentlich ein Unterstand für Jugendliche, in der Höhe der Sporthalle in Bertlich - aber zum Ausruhen nach einem langen Lauf dort ideal :-)
    @ Hendrik
    Sag ich doch: BEKLOPPT :-) Wer einen 35 km auf einer dicken Schneedecke macht oder bei 36 Grad einen 4:30er Lauf - der muss schon irgendwie verrückt sein :-)
    @ murexin2002
    Dieter, ich bin vorsichtig mit meinen Prognosen. War schon oft in so einer tollen Form (z.B. letztes Jahr vor meinem HM in Köln oder meinem Marathon in Düsseldorf) und dann kam wider Erwarten doch eine schlechtere Zeit dabei raus.
    42,195 km bleiben 42,195 km und Du kannst noch so gut trainiert haben, die Tagesform entscheidet und unterwegs kann immer was passieren womit man nicht rechnet. Einmal zu wenig trinken und der Lauf geht vielleicht völlig in die Hose.
    Deshalb werde ich nie den Respekt an diese Distanz verlieren, egal wie gut das Training läuft.

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  6. Astreines Training, Stratege !
    Ist noch gar nicht so lange her, da musste man das hier lesen: "Die letzten Wochen waren wirklich sehr hart und irgendwie überlegte man mit dem Wettkampf-Laufen hinzuschmeißen. Aber ich glaube, dass dies nicht der richtige Weg ist. Es ist das Laufen - nicht das Davonlaufen. "

    Schön, dass es bei Dir so gut läuft, es hätte auch anders laufen können. Also, weiter so und Du wirst in Essen den See zum brodeln bringen !

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