Freitag, 27. Mai 2011

Mit getapten Füßen in den Wettkampf

In den vergangenen Wochen machte mir mal wieder mein Fersensporn zu schaffen. Ein fortwährender Schmerz, nach dem Einlaufen gings zumeist einigermaßen. Also die gleichen Symptome wie vor 2 Jahren. Eigentlich war es vorhersehbar – in den letzten Monaten hatte ich meistens auf meine speziellen Einlagen, mit Extra-Einkerbung für den Fersensporn, verzichtet. Läuft ja alles prima – die Einlagen brauchst Du nicht mehr ! Scheinbar falsch gedacht. Als mein Physiotherapeut mich nunmehr fragte, ob alles fit sei für den bevorstehenden Wettkampf, wies ich ihn auf meine Fersenprobleme hin. Das ich eine statische Fehlstellung habe, ist ihm bekannt. Ein paar Griffe an den Füssen und es knackte an etlichen Stellen. Zudem machte er ein Vorfuß-Tape. An jedem Fuss wurde ein Medi-Tape von 3,8 cm geklebt, angelegt an einem bestimmten Knöchel am Fuss. Hierbei kommt es auch auf die richtige Zugkraft an – nicht zu locker, nicht zu stramm. Mein Physio Meik Weiss meinte, dass ich dieses auf jeden Fall zum nächsten Training ausprobieren sollte, ob sich etwas verändert.

Gegebenenfalls kann ich dieses Tape sogar zum Wettkampf in Duisburg drauf lassen. Ich war zunächst ein wenig skeptisch, zum einen so was ein paar Tage vor dem Wettkampf auszuprobieren, zum anderen dachte ich dass dieses Tape evtl. in meinen Schuhe zu Blasen führen könnte. Außerdem dachte ich das das Tape beim Duschen so oder so abgeht. Wie auf dem Foto sehen meine Füße zur Zeit aus.
Aber die Bedenken waren völlig unbegründet. Es fühlte sich am Fuss wie eine leichte Spannung an, die Ferse schmerzte jedoch schon nach kurzer Zeit kaum noch. Noch war ich jedoch nicht gelaufen ! Ein Gefühl als ob ich ein bisschen größer bin, irgendwie eine Veränderung der Statik. Die „krumme Banane“ kam sich ein wenig gerader vor! :-)Einbildung ? Keine Ahnung! Jedenfalls bewirkte das Tape viel. Abends in den Laufschuhen gesprungen und los gelaufen. Weiterhin kaum Fersenschmerzen, ideal – aber auch ein leicht veränderter Laufstil. Vor dem Wettkampf lief ich zwar nur 8 km im Training, es fühlte sich jedoch richtig gut an.
Selbst nach dem Duschen hielt das Tape, und am heutigen Freitag habe ich zwar einen ganz leichten Muskelkater, doch sonst fühle ich mich sehr gut. Mein Vorfuß wird durch dieses Tape richtig gut entlastet. Meik Weiss gab uns ein spezielles Buch für Tapes leihweise mit und Angelika besorgte ein Rolle Tape im Handel. Bis Sonntag muss das „Dingen“ halten, denn ich werde den Halbmarathon damit laufen. Mal schauen, wie ich mich dabei fühle.

Noch knapp 2 Wochen dann steht das Highlight des Jahres an: Der Brüder Grimmlauf!
Verteilt auf 5 Etappen beginnend Freitagabend und endend Sonntagnachmittag sind knapp 82 Kilometer in rund 48 Stunden zu absolvieren.
Die Etappen sind folgendermaßen unterteilt:

1. Etappe Freitagabend 17.30 Uhr von Hanau nach Rodenbach, 16 km mit 49 Höhenmeter.
Eine flache Strecke zum Eingewöhnen. Noch werden wir nicht gequält...
2. Etappe Samstagmorgen 9.30 Uhr von Rodenbach nach Neuenhasslau, 14 km mit 195 Höhenmetern.
Es ist die kürzeste Etappe, aber dafür auch mit den ersten Anstiegen, verteilt auf 5 Kilometern.
3. Etappe Samstagnachmittag 16.30 Uhr von Neuenhasslau nach Gelnhausen 16 km mit 173 Höhenmetern.
Diese Etappe soll landschaftlich die Schönste sein. Die Anstiege kommen später, aber dafür auch steiler. Einlauf ist hier im Stadion mit regem Publikum.
4. Etappe Sonntagmorgen 9.00 Uhr von Gelnhausen nach Wächtersbach, 17 km mit 357 Höhenmetern.
Nach dem man schon einige Kilometer von den Vortagen in den Beinen hat, geht’s heute richtig zur Sache. Die Etappe ist anspruchsvoll und geht durch den Wald zum 406 m hohen Berg „Vier Fichten“. Direkt nach dem Start kommt der 5 km lange Anstieg. Nach einem anschließend Bergablauf geht’s bei km 8 nochmals steil hinauf. Bei km 12 ist auch dieser Berg erklommen und es geht nur noch bergab.
5. Etappe Sonntagnachmittag 15.30 Uhr von Bad Orb nach Steinazu, 18 km mit 209 Höhenmetern.
Die letzte Etappe ist auch die längste, wobei gleich zu Beginn ein steiler Anstieg kommt, der nach 2 Kilometern überstanden ist. Danach geht’s steil runter ins Tal , entlang der Kinzig und der Talsperre.

Muskelkater ist also vorprogrammiert. Für das Matrazenlager habe ich mir zwischenzeitlich Schlafsack und eine aufblasbare Isomatte besorgt. Mika aus dem Laufforum gab zudem noch einige Tipps an was man noch alles denken muss: Oropax für die Nacht, da es wohl einige Schnarcher geben wird, Kompressionssocken zum Schlafen zur Regeneration , Franz-Brantwein für die müden Beinen,Pflaster, mehrere Laufschuhe und viel Laufkleidung. Mehrere Handtücher, da die nassen Sachen wohl schlecht trocknen, Asperin gegen die Schmerzen :-)
Zudem werde ich mehrere Gels und Müsliriegel einpacken. Hier mal ein kleiner Eindruck vom Lauf bei „Gesichtsbuch“ . Einfach auf die Bilder klicken und weitere erscheinen…..

Noch sind ein paar Tage! Am kommenden Donnerstag werde ich mal eine Doppeleinheit trainieren – morgens 15 km, nachmittags 15 km!

3 Kommentare:

  1. Vermutlich bist Du gefühlt bzw. "wirklich" größer, weil - vermute ich - der Fuß anders belastet, also die "Aufliegepunkte" der Fußunterseite auf dem Boden. Ach, ich kann das nicht beschreiben, nur vorführen was ich meine ;-)))
    Bist Du jetzt inzwischen damit gelaufen heute?

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  2. Solche Füße hat nicht jeder. Ohne Schuhe wärst u Morgen ein echter Blickfang. Sicher ein Experiment. Aber es sieht doch sehr professionell aus, im ernst. Viel Erfolg!

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  3. @ michi
    Klar bin ich damit gelaufen ! Die 8 km Donnerstag und heute die 4,5 km! Komisches Gefühl. Abends fühlt es sich leicht gespannt an, als die Füsse geschwollen sind. Bin mal echt gespannt. Ganz sind die Fersenschmerzen nicht weg, aber auf jeden Fall besser als zuvor.
    @ Dietmar
    Danke Dietmar, morgen experimentiere ich weiteren Dingen, die ich zuvor bei Wettkämpfen vorher nicht gemacht habe - aber mehr dazu nachher :-)
    Ja das wäre echt ein Blickfing :-) Jetzt verstehe ich aber manch Läufer-/in, die man schon mit getapten Stellen am Körper gesehen hat. In dem Buch was wir bekommen haben, stehen hierzu die jeweiligen Probleme dabei.
    Für mich als Rückengeschädigten gibts noch andere Dinge die man so tapen kann.
    Bin mal gespannt, wie ich mich morgen nach dem Lauf fühle

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