Kennt Ihr die Griswolds aus "Schöne Bescherung" ? Ich meine die amerikanische Version von den Just aus Gladbeck! Die haben uns scheinbar damals als Vorlage genommen – denn so geht es oft bei uns zur Weihnachtszeit ab. Vorlagen für Teil 3 bis 100 gibt’s bei uns jedes Jahr. Es geht am Totensonntag los: Nach dem intensiven Schmücken auf jeder Etage, eröffnet Angelika die Backstube. Für mich eine ganz ganz schwere Zeit. Aus diesem Grund wird nach Nikolaus kein Wettkampf mehr angenommen. Ab Totensonntag werden die Batterien aus der Badezimmer-Waage genommen. Spätestens nach den 2. Advent kann man mich rollen! Ob Kakaowürfel, Linzer Schnitten, Spritzgebäck bis hin zum Berliner Brot, nach dem man seinen Nachmittags-Kaffee getrunken hat, brauch man eigentlich nicht mehr an`s Mittagsessen denken. Voll gestopft – da geht meist kein Krümmel mehr rein. Das Laufen wird von mal zu mal schwieriger und komischerweise laufen immer zu dieser Zeit die Hosen ein. Auf irgendwas anderes muss unsere Waschmaschine zu dieser Zeit programmiert sein.
Nach dem die ganzen Plätzchen gegen Abend ein wenig gerutscht sind, passen auch schon wieder neue hinein.
Gestern ging es dann zum Weihnachtsbaum-Kauf! Und da sind wir beide sehr pingelig! Wenn andere keine 5 Minuten dafür brauchen, werden bei uns etliche Bäume bis aufs kleinste Detail untersucht. So war es gestern auch! Hier gehalten, hier Netze offen gerissen und keiner stellte uns zu frieden. Ich meinte nur: „Na ein wenig größer als letztes Jahr sollte er schon sein!“. Also war die Auswahl noch kleiner, denn dicht sollte er sein und mit einer passablen Spitze. Normalerweise krabbeln wir sonst sogar auf dem gestapelten Lagerplatz herum und holen uns das Beste herunter. Doch dieses Mal hatten wir ein ganz anderes Problem: Die ganzen Bäume waren festgefroren und platt wie eine Flunder. Nachdem man die grünen Zweimeter-Iglo-Stäbchen vom Netz befreit hatte, musste man erst einmal die gefrorenen Zweige nach unten biegen. Und so ging einer nach den anderen wieder in die Ecke. Mir kam es eher so vor, als ob sie die übriggebliebenen Bäume vom letzten Jahr tiefgefroren hatten für dieses Jahr. Ab zum gegenüberliegenden Baumarkt. Was sich hier bot, da würde der Weihnachtsmann am Heiligabend einen großen Bogen um diese Häuser machen. Die Bäume sahen eher nach einen Import aus Afrika aus. Zweige waren jedenfalls nicht viele zu sehen. So ging es wieder zurück zum Tiefkühlmann von Nebenan. So fest ich auch zog, die festgefrorenen Bäume ließen sich kein bisschen bewegen. Mittlerweile wurde der Stand voller und voller. Jeder schaute beim anderen, was dieser evtl. aus einer Ecke ausgegraben hatte, evtl. schön aussah und dann doch wieder wegstellte. Der Sommerschlussverkauf am Krabbeltisch ist da manchmal gar nichts gegen. Ein zuvor weggestelltes großes Monstrum wurde nunmehr von einer korpulenten Dame weggeschliffen und Angelika meinte: „Siehste - jetzt hat ihn jemand anderes genommen…..“. Wobei, den hätten wir beide auch kaum tragen können. Die Dame schliff den Baum durch den Gang hinter sich her.
Aber wir gaben nicht auf! Wieder zum Lagerplatz, ziehen und rupfen, bis sich einer der gefrorenen Dinger löst. Ein letzter Versuch und tatsächlich einer löste sich. Nachdem er von allem befreit war und auseinander gebogen wurde, guckten andere schon neidisch zu uns rüber, sicher in der Hoffnung: Mal gucken ob die den wieder weglegen! „Ja von wegen – das ist meine Maloche, das Beutegut gehört mir“. Das Problem: Der Baum ist doch sehr wuchtig und lang! Neben uns eine Frau die meinte: "Toller Baum – aber verdammt groß!"
Größe spielt keine Rolle, irgendwo kriegen wir das Dingen schon mit, dachte ich mir! Der Verkäufer kann ja unten noch etwas absägen!
Klar, machte er auch – doch am Parkplatz stellten wir fest: Den kriegen wir gar nicht in unseren Wagen. Alles herunter geklappt und der Stamm erreichte schon in die äußerste Ecke der Windschutzscheibe. Noch ein bisschen hier geschoben und da gebogen und er war drin. „Geht doch!“ meinte ich! „Und wo soll ich hin?“ erwiderte Angelika. Tatsächlich! Daran hatten wir jetzt nicht mehr gedacht ! Auf keinen Sitz war mehr Platz. Überhaupt war der gesamte Innenraum ausgefüllt. „Mmmh, Du musst in den Kofferraum!“ Das war die einzige Möglichkeit. Also quetschte sie sich im Kofferraum und legte sich hin, damit sie nicht gesehen wird. „Aber Du lässt mich vor unserer Straße aussteigen, damit keiner sieht das ich aus den Kofferraum steige!“.
Klar meinte ich: „Was sollen sich die Leute denken, wenn ich Dich vor unserer Straße absetze, weiter fahre und ich Dich nach Hause durch den Schnee laufen lasse?“.
Angekommen, ein Blick über den Parkplatz: "Sieht uns kein Nachbar ?" Und zack: Raus!
Baum ausgeladen und auf die Terrasse gestellt. Sehr schöner Baum – doch das große Problem wird noch kommen. Wie kriegen wir das Dingen zu Weihnachten durch die Wohnung ? Wer weiß welche Tiere bis dahin ihr Nest dort drinnen gebaut haben.
Auf jeden Fall ist er größer als letztes Jahr…..etwas!
Donnerstag, 16. Dezember 2010
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Komisch: Mir geht es gerade so, wie gestern. Ich kann vor lauter Tränen in den Augen kaum gucken und Bauchschmerzen habe ich auch - und das ganze nur..... weil ich mich erneut tod lache. Dieser Baumkauf hat alles bisherige getoppt. Aber dafür ist er RICHTIG SCHÖN! :-)
AntwortenLöschenJetzt is zu spät. Hab letztens erst die Tanne in unserem Hof gefällt. Die hätte mit ihren 8 Metern gut zu Euch gepasst. *zwinker*
AntwortenLöschenAber: Roland und Angelika Griswold is auch nicht schlecht. *lach*
@ Thorsten
AntwortenLöschenne, unsere 8 Meter-Tanne steht ja auch im Garten......obwohl, die könnte man ja nächstes Jahr auch nehmen....:-)
Ach das gleicht sich aus, dafür ist unsere nur 80 cm hoch ;)
AntwortenLöschen...aber die müsst ihr erstmal aus dem Schnee ausbuddeln :-)
AntwortenLöschenNeee, der steht schon seid 2 Wochen im Keller.Oder sind 3 ??
AntwortenLöschenKleine Leute, kleiner Baum :))